Ein paar Tage sind seit dem Amoklauf in Winnenden vergangen und schon geht die alte Leier wieder los. Trotz Aussagen der Polizei, dass auf dem PC keine „ungewöhnlichen Gewaltspiele“ gefunden wurden und es keinen offensichtlichen Zusammenhang gäbe, fetzen sich die Politiker wieder ob des Themas „Killerspiele“ und man schreit nach Verbot. Es ist immer das gleiche, keiner kann sagen was „Killerspiele“ eigentlich sind, aber sie sind ganz böse und gehören verboten. Obwohl sie es seit der letzten Überarbeitung der Jugendschutzregelungen tatsächlich sind, ist das Gesetz dort nicht restriktiv nicht genug, die Auflagen für den Waffenbesitz aber sind natürlich vollkommen ausreichend.
Wie kommt es eigentlich, dass hierzulande über einen möglicherweise bestehenden (und meines Wissens nirgendwo bewiesenen) Einfluss von Computerspielen auf das Verhalten der Jugendlichen so stark debatiert und diskutiert wird, der imens leichte Erhalt der Mittel um solche Bluttaten zu begehen aber nur mit Randbemerkungen bedacht wird? Wie kann es sein, dass Computerspiele gefährlicher eingeschätzt werden als ein Waffenarsenal in Wohnung und Keller des Elternhauses? Ich denke hier versuchen wieder irgendwelche Politiker sich falsch zu profilieren. Nicht die Computerspiele gehören verboten sondern der Waffenbesitz. Ich denke Schützenvereine sollten wie auch die Bundeswehr es schon tut Waffenregistrierungen vornehmen, die Anzahl der erlaubten Waffen pro Person muss limitiert werden, und die Lagerung sollte in den unbewohnten Vereinsräumen durchgeführt werden. In normalen bewohnten Gegenden hat niemand eine Waffe zu tragen ausser Polizei und Militär.
Der junge Täter kam ohne Schwierigkeiten an eine große Anzahl von Waffen und Munition, die Mittel zur Tat wurden ihm quasi in die Hände gelegt, aber Schuld sind die Computerspiele? Nicht die Waffen müssen unter Verschluss kommen sondern die Computerspiele? Wer kann da noch guten Gewissens von Logik sprechen?
Links:
„Videospiele-Branche fordert sachliche Debatte über Amoklauf von Winnenden“ – heise (ct)
Diskussion über Gewalt-Computerspiele nach Amoklauf von Winnenden
Zwei Tage später: Das große Gerede